Einsatz 17 - Ammoniakaustritt in Industriebetrieb
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 08. Juni 2016 17:50
Am Mittwoch, den 08.06.2016, wurden wir um 05:10 Uhr in das Industriegebiet Runa alarmiert (Einsatzstichwort F3). In einem metallverarbeitenden Industriebetrieb war aus zunächst unbekannter Ursache der gefährliche Stoff Ammoniak ausgetreten.
Beim Eintreffen der Einsatzleitung vor Ort war im Nahbereich bereits beißender Ammoniakgeruch wahrnehmbar, der vom Betriebsgelände ausging. Sofort wurde über die RFL die Nachalarmierung (Stichworterhöhung auf F7) der Feuerwehr Tosters (Stützpunkt Feuerwehr im Löschkreis Montfort für Einsätze mit gefährlichen Stoffen), des Einsatzleitfahrzeuges des LFV (OF Rankweil) und automatisch auch eines Chemiesachverständigen des Landes Vorarlberg veranlasst. Zusammen mit der Polizei wurde die Einsatzzone weitläufig komplett abgesperrt um eine Gefährdung von Personen zu vermeiden. Durch die Absperrungsmaßnahmen kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen zwischen Meiningen, Rankweil und Feldkirch.
Am Einsatzort wurden mehrere Kontaminationszonen eingerichtet und die Erkundung erfolgte durch die ersten beiden Atemschutztrupps unserer Wehr. Die Absperrventile konnten auch auf Grund der Hilfe von Brandschutzbeauftragten der Firma und ortskundigen Mitarbeitern rasch gefunden, geschloßen und so ein weiteres Ausströmen von Ammoniak aus den Tankanlagen verhindert werden. Das Leck in den Versorgungsleitungen konnte schließlich durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Tosters mittels Spezialgerätschaften lokalisiert werden. Grund für den Austritt des Ammoniaks war vermutlich eine mechanische Beschädigung in einer Bedieneinrichtung der Anlage. Das austretende Ammoniak wurde mittels Wasser niedergeschlagen und die Einsatzstelle überdruckbelüftet. Durch die Feuerwehr Tosters wurde die Dekontamination der Atemschutzgeräteträger und der Spezialanzugträger eingerichtet. Nach zwei Stunden Einsatz vor Ort konnte die Einsatzstelle an den Eigentümer und eine sachkundige Firma übergeben werden. Es wurden keine Personen verletzt.
Die Feuerwehr Gisingen war mit dem gesamten Löschzug (KDOF, TLF-A, LFB-A, VF und TS Anhänger) rund zwei Stunden vor Ort. Die Feuerwehr Altenstadt war mit 3 Fahrzeugen und 15 Mann, die Feuerwehr Feldkirch Stadt mit zwei Fahrzeugen und 12 Mann, die Feuerwehr Tosters mit 4 Fahrzeugen und 25 Mann sowie die Feuerwehr Rankweil mit einem Fahrzeug und 11 Mann im Einsatz. Die Bundespolizei war mit 4 Fahrzeugen und 8 Mann, die Stadtpolizei Feldkirch mit 2 Fahrzeug und 3 Mann, das Rote Kreuz mit zwei Fahrzeugen und 4 Mann, das Land Vorarlberg mit 2 Fahrzeugen und 2 Mann (Chemiker und Mitarbeiter der Landeswarnzentrale) im Einsatz. Mehrere Mitarbeiter der betroffenen Firma waren ebenfalls als Lotsen und Sachverständige am Einsatzort. Die Einsatzleitung komplettierten Bezirksfeuerwehrinspektor Manfred Morscher, Abschnittsfeuerwehrkommandant Hubert Bonner und Bezirksverteter Wolfgang Huber, Bürgermeister Wilfried Berchtold und der Kommandant der Stadtpolizei Feldkirch Peter Lins.
Herzlichen Dank an die Kameraden der umliegenden Feuerwehren, Sachverständigen, Funktionsträger des LFV und sonstigen Helfer für die tatkräftige Unterstützung beim erfolgreichen Großeinsatz.
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